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Messung von Leckluft im Kondensator

von Tony Smith, NASH Kundendiensttechniker

Bestimmt kennen Sie diese Idee aus Filmen: Man wird durch den Diebstahl von Kleinstbeträgen bei Finanzgeschäften reich, ohne dabei erwischt zu werden. So ähnlich ist es in einem Wärmekraftwerk – dort kann unbemerkte Leckluft die Effizienz schleichend verringern und über das Jahr hinweg hohe Kosten verursachen.

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Viel Leckluft erhöht den Gegendruck an der Dampfturbine und führt zu einer geringeren Leistung bei gleichbleibender Wärmezufuhr. Besonders tückisch ist der Verlust, wenn die Leckluft die Leistung zwar nicht merklich beeinträchtigt, aber dennoch dafür sorgt, dass der Gehalt an gelöstem Sauerstoff so stark ansteigt, dass Chemikalien zur Sauerstoffkontrolle im Kesselwasser eingesetzt werden müssen. Um dem Einhalt zu gebieten, muss man zunächst einmal darauf aufmerksam werden.
Wenn Sie ein Kondensatorevakuierungssystem mit Vakuumpumpe von NASH nutzen, ist die Überprüfung auf Leckluft im Kondensator ganz einfach. Zu diesem Zweck ist jedes unserer Kondensatorevakuierungssysteme mit einem Schwebekörper-Durchflussmesser (Rotameter) ausgestattet.
Ein Rotameter ist ein Durchflussmesser mit variabler Messfläche. NASH montiert diesen am Auslassabscheider, wobei vor dem Gerät ein Absperrventil installiert ist. Wurde der Rotameter zur besseren Ablesbarkeit unterhalb des Abscheideranschlusses angebracht, ist gegebenenfalls zusätzlich ein Ablassventil vorhanden. Auf dem Abscheider befindet sich ein manuelles Auslassventil. Alle Komponenten sind in der Grafik zu sehen. Im Normalbetrieb bleibt das Absperrventil in der Regel geschlossen.
So führen Sie die Luftdurchflussmessung durch: Wenn das Kondensatorevakuierungssystem in Betrieb ist, öffnen Sie das Absperrventil, sodass Luft zum Rotameter strömen kann (und schließen Sie das Ablassventil, falls vorhanden). Schließen Sie anschließend das Auslassventil oben auf dem Abscheider von Hand mit dem Griff. Dadurch wird die gesamte Luft durch den Rotameter geleitet. im Innern des Rotameters befindet sich ein kleiner Schwebekörper, der durch den Luftstrom nach oben gedrückt wird.
Lesen Sie den Messwert an der Höhenstellung des Schwebekörpers ab und verwenden Sie die Skala sowie die Zahlen auf dem Rotameter, um den Durchsatz in SCFM (Standardkubikfuß pro Minute) zu bestimmen. Sie können den Messwert auch mit Klebeband oder einem Kabelbinder markieren, um diesen mit künftigen Messergebnissen vergleichen zu können. Dieser Messwert gibt die Menge der aus dem Kondensator ausströmenden Leckluft an. Bewegt sich der Schwebekörper auf und ab, schließen Sie das Absperrventil vorsichtig, bis er sich einpendelt.
Idealerweise sollte das Leckluft-Volumen so gering wie möglich sein (der Schwebekörper sollte im unteren Bereich des Rotameters bleiben). Die „HEI-Standards für Oberflächenkondensatoren” empfehlen Werte, die sich nach der Größe des Kondensators richten (etwa ein Viertel der Nennleistung des Kondensatorevakuierungssystem). Bei einem Kondensatorevakuierungssystem mit 10 SCFM sollte die Leckluft unter 2,5 SCFM liegen. Eine weitere Faustregel lautet: 1 SCFM pro 100 MW erzeugter Leistung.
Ein sehr hohes Leckluft-Volumen würde darauf hinweisen, dass das System übermäßige Undichtigkeiten aufweist. Berücksichtigen Sie diese Informationen bei der Planung der nächsten Abschaltung. Nehmen Sie Inspektionen sowie Reparaturen an Rohrleitungen, Rissen usw. vor, damit der Gegendruck auf die Turbine so gering wie möglich bleibt.
Ich würde Ihnen empfehlen, diese Inspektion jeden Monat durchzuführen und die Ergebnisse schriftlich festzuhalten. Der Wert sollte immer relativ konstant bleiben; falls er einmal doppelt so hoch sein sollte wie im Vormonat, hat sich irgendetwas im System stark verändert – das sollte untersucht werden.
Stellen Sie nach Messung der Leckluft sicher, dass das manuelle Auslassventil oben auf dem Abschneider wieder geöffnet wird. Am Ventil ist eine Feder angebracht, die dafür sorgt, dass es sich nach dem Loslassen öffnet. Manchmal lässt jedoch die Spannkraft der Feder nach, sodass das Ventil mit Hilfe des Griffs geöffnet werden muss. Schließen Sie zusätzlich das Absperrventil an der Rohrleitung, in die der Rotameter eingebaut ist und öffnen Sie das Ablassventil (sofern vorhanden).

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